Schwarze NĂ¼sse sind eine Delikatesse und ein Geheimtipp fĂ¼r Feinschmecker. Bei schwarzen NĂ¼ssen handelt es sich um in einem GewĂ¼rzsirup eingelegte WalnĂ¼sse. Durch die besondere, zeitintensive Zubereitung und die verwendeten GewĂ¼rze erhält die Delikatesse eine weiche Konsistenz, einen aromatischen sĂ¼ĂŸ-herben Geschmack und ihre typisch schwarze Farbe. Die eingelegten WalnĂ¼sse beeindrucken mit ihrem auĂŸergewöhnlichen Geschmack und dem intensiv ausgeprägtem Nussaroma. Wer die Delikatesse selber machen will, braucht Zeit und Geduld – aber der Aufwand lohnt sich!

Wann erntet man die NĂ¼sse?
FĂ¼r die Herstellung der schwarzen NĂ¼sse benötigt man – wie beim Nussschnaps aus grĂ¼nen NĂ¼ssen – grĂ¼ne, also unreife, WalnĂ¼sse. Es ist wichtig die NĂ¼sse zur richtigen Zeit, bevor sich die harte Schale im Inneren der grĂ¼nen NĂ¼sse entwickelt zu ernte. WalnĂ¼sse bilden im FrĂ¼hjahr zuerst grĂ¼ne FrĂ¼chte, in denen bis zum Herbst die Walnusskerne mit harter, brauner Schale wachsen. Die Walnusskerne sind während der kompletten Reifezeit von einer grĂ¼nen Schale, die immer dĂ¼nner und brĂ¼chiger wird, umgeben. Diese Schale sorgt auch fĂ¼r braune Hände, wenn man keine Handschuhe beim Ernten trägt.
Der richtige Zeitpunkt zum Einlegen der grĂ¼nen WalnĂ¼sse ist, bevor sich die harte Schale im Inneren der grĂ¼nen NĂ¼sse entwickelt. Zum Erntezeitpunkt der grĂ¼nen NĂ¼sse soll ihr Inneres weiĂŸ und fest sein. Traditionell sollen grĂ¼ne NĂ¼sse bis spätestens 24. Juni, dem Johannistag, geerntet werden.
Der Johannistag ist – so wie beim Rhabarber – jedoch nur ein Richtwert. Je nach geografischer Lage und Wetter kann das einmal etwas frĂ¼her oder später im Jahr sein, wir sprechen hier von 10-14 Tagen Unterschied. Du kannst den 24. Juni als groben Anhaltspunkt fĂ¼r den perfekten Erntezeitpunkt der grĂ¼nen NĂ¼sse fĂ¼r die schwarzen NĂ¼sse nehmen.
Schwarze NĂ¼sse selber machen
Schwarze NĂ¼sse einlegen ist ganz einfach, du benötigst nur etwas Zeit und Geduld. Grundsätzlich erfolgt die Herstellung von schwarzen in 2 Schritten:
1. Schritt: Wässerung der unreifen WalnĂ¼sse
Vor dem Einkochen mĂ¼ssen die WalnĂ¼sse in Wasser eingelegt werden damit die darin enthaltene bitter schmeckende Gerbsäure verschwindet.
- Anstechen der NĂ¼sse: Die unreifen NĂ¼sse waschen und anschlieĂŸend mit einer Nadel oder einem Zahnstocher rund 20 Mal bis zur Mitt anstechen.
- In Wasser einweichen: Die angestochenen WalnĂ¼sse vollständig mit kaltem Wasser bedecken und darin einweichen.
- Wasser wechseln: In der 1. Woche zwei Mal täglich das Wasser wechseln und die WalnĂ¼sse grĂ¼ndlich abwaschen. Ab dem 8. Tag das Wasser einmal täglich wechseln.
- Mit kochendem Wasser Ă¼bergieĂŸen: Vor der weiteren Verwendung die abgeseihten WalnĂ¼sse mit kochendem Wasser Ă¼bergieĂŸen und nach 15 Minuten kalt abschrecken und gut abtropfen lassen.
2. Schritt: Sirup kochen und vorbereitete NĂ¼sse einlegen
- Sirup kochen: Einen Sirup aus Zucker, Wasser und GewĂ¼rzen wie dem Mark einer Vanilleschote, Nelken, Zimt und Muskat kochen.
- WalnĂ¼sse in Sirup köcheln: Die vorbereiteten WalnĂ¼sse in dem Sirup kochen bis sie weich sind.
- AbfĂ¼llen: Die WalnĂ¼sse und den Sirup in sterilisierte Gläser fĂ¼llen und sofort verschlieĂŸen.
Tipps fĂ¼r die Zubereitung von schwarzen NĂ¼ssen
Schwarze NĂ¼sse selber machen ist einfach, aber zeitintensiv. Hier meine Tipps, damit dir die Delikatesse garantiert gelingt und du keine braunen Finger bekommst.
- Nur junge, grĂ¼ne WalnĂ¼sse verwenden: Es ist wichtig, dass du nur grĂ¼ne WalnĂ¼sse verwendest, deren Kern noch weich ist. Das kannst du am besten prĂ¼fen, indem du sie mit einem Zahnstocher durchstichst. Ist dies leicht möglich, eignen sich die grĂ¼nen WalnĂ¼sse perfekt zum Herstellung von schwarzen NĂ¼ssen.
- Handschuhe tragen: Der Saft der WalnĂ¼sse färbt stark und lässt sich nur sehr schwer von den Fingern entfernen. Daher trage unbedingt Handschuhe.
- Mehrtägiges Wässern: Um den NĂ¼ssen die Bitterstoffe zu entziehen mĂ¼ssen diese mindestens 10 Tage gewässert und dabei täglich das Wasser gewechselt werden. In der Zeit verfärben sich die NĂ¼sse bereits.
- GewĂ¼rze: Zimtstangen, Nelken, Muskat, eine Vanilleschote und Zitronsenaft geben dem Sirup, in dem die NĂ¼sse eingelegt werden, ein herrliches Aroma. Du kannst schwarze NĂ¼sse nach Belieben wĂ¼rzen – neben den aufgezählten GewĂ¼rzen eigenen sich noch Kardamom, Ingwer, Piment, Sternanis und Lorbeer gut zum WĂ¼rzen.
- Nicht zu viele NĂ¼sse in ein Glas: Die schwarzen NĂ¼sse schneidest du zum Servieren in dĂ¼nne Scheiben, daher empfehle ich dir nicht mehr als 3-4 NĂ¼sse in ein Glas zu geben.
- Geduld haben: Nach dem Einkochen solltest du die NĂ¼sse mindestes 6 Monate durchziehen lassen. Je länger, desto besser – die Geduld lohnt sich.
- Ăœbrig gebliebener Sirup: Sirup, der dir beim Einkochen Ă¼brig bleibt oder beim Verzehr der schwarzen NĂ¼sse, kannst du zur Verfeinerung von Saucen, Salatdressings, Desserts und Cocktails verwenden. Du kannst ihn auch zum SĂ¼ĂŸen von Tee verwenden.
Verwendung von schwarzen NĂ¼ssen
Schwarze NĂ¼sse kannst du vielseitig verwenden – hier ein paar köstliche Ideen zur Verwendung von schwarzen NĂ¼ssen:
- Zu Käse: Schwarze NĂ¼ssen passen perfekt zu kräftigem Hartkäse wie Bergkäse, Parmesan oder Blauschimmel.
- Zum Dessert: Fein geschnitten Ă¼ber Vanilleeis, Panna Cotta und Schoko-Dessert geben sie dem Dessert eine raffinierte Note.
- Im Salat: In dĂ¼nne Scheiben geschnitten bringen sie eine spannende herb-sĂ¼ĂŸe Note in Salate.
- Zu Wild & Braten: Die sĂ¼ĂŸ-wĂ¼rzige Note der schwarzen NĂ¼sse passt hervorragend zu kräftigem Fleisch.
- Als Brotbelag: Du kannst sie auch auf dein Butterbrot oder auf dein mit Frischkäse bestrichenes Brot legen.
- Zum Backen: Du kannst die Delikatesse, fein gehackt, als raffinierte Zutat ins FrĂ¼chtebrot geben.
Wie lange sind schwarze NĂ¼sse haltbar?
Bei richtiger Lagerung – kĂ¼hl, dunkel und trocken gelagert, etwa in der Speisekammer oder im Keller, sind schwarze NĂ¼sse mehrere Jahre haltbar.
Sobald du ein Glas geöffnet hast, solltest du es im KĂ¼hlschrank aufbewahren und innerhalb weniger Wochen verbrauchen.
Alles Liebe,