Maiwipferlhonig (auch Fichtenspitzen- oder Tannenspitzenhonig genannt) ist eine köstliche vegane Alternative zu klassischem Waldhonig. Er lässt sich einfach selber machen und ist, dank der in ihm enthaltenen ätherischen Öle, Tanine, Harze und Vitamin C nicht nur aromatisch, sondern auch gesund. Der Maiwipferlhonig ist nicht nur eine leckere vegane Alternative zu Bienenhonig und ein köstlicher Brotaufstrich fürs Frühstück, sondern auch dank seiner antiseptischen Wirkung ein natürliches Hausmittel gegen Husten, Heisterkeit und Erkältung. Besonders bei starkem Husten, wird der Fichtenspitzensirup, sehr geschätzt weil er den Abtransport von Schleim fördert.
Wie der Löwenzahnhonig und der Gänseblümchenhonig stammt der Maiwipferlhonig nicht von Bienen. Er ist also gar kein richtiger Honig. Es handelt sich dabei um einen dickflüssigen Sirup, der dem „echten Waldhonig“ in Aussehen und Geschmack in Nichts nachsteht. Denn er zieht wie ein Honig Fäden und sieht dank seiner dunklen, goldigen Farbe wie Waldhonig aus. Er wird aus den jungen Trieben von Nadelbäumen wie der Fichte und der Tanne hergestellt. Der Maiwipferlhonig schmeckt aromatisch, waldig und würzig-frisch.
Wie schmecken Fichtenspitzen?
Die weichen, hellgrünen Fichtenspitzen riechen nach den ätherischen Ölen der Fichte. Roch schmecken Fichtenspitzen süß-säuerlich und nach Wald und Nadelbaum. Der Geschmack erinnert an der Geruch vom Weihnachtsbaum. Fichtenspitzen haben eine angenehme Zitrusnote, dieses Aroma entfaltet sich beim Kochen noch mehr. Sie schmecken aber auch etwas harzig, süß, würzig und nach Wald.
Wann ist die beste Zeit zum Sammeln von Fichten- und Tannenspitzen für den Maiwipferlhonig?
Ende April bis ca. Ende Mai erleben Fichten und Tannen einen Wachstumsschub, dabei sprießen die hellgrünen, weiche Wipferl – die Triebe – an den Enden der Äste heraus. In diesem Zeitraum werden diese auch gesammelt.
Welche Triebe eignen sich am besten für die Herstellung vom Maiwipferlhonig?
Für die Herstellung von Maiwipferlhonig eignen sich besonders gut die jungen Triebe von Tannen und Fichten, deshalb wird der Honig auch oft Tannenspitzenhonig oder Fichtenspitzenhonig genannt. Man kann aber auch die Triebe von anderen Nadelbäumen wie Lärche, Zirbe und Kiefer verwenden.
Wie kann ich Fichten- und Tannenwipferl unterscheiden?
Ganz einfach – „Fichte sticht, Tanne nicht.“ Fichtenspitzen (von den alten Trieben) sind spitz und stechen wenn man darauf greift. Tannennadeln sind dazu im Vergleich eher flach und an der Spitze eingekerbt, sie fühlen sich recht weich an. Bei den Tannenwipferl sind die Nadeln breit auseinander gefächert, während die Nadeln bei dem Fichtenwipferl eng beinander liegen.
Wie lange ist das Maiwipferlhonig haltbar?
An einem dunklen, kühlen Ort ist das Fichtenspitzenhonig bis zu 2 Jahre haltbar, bevor er geöffnet werden. Nach dem Öffnen sollte er im Kühlschrank gelagert werden.
Was muss beim Sammeln von jungen Trieben beachtet werden?
Beim Pflücken der Maiwipferl ist es wichtig, dass du darauf achtest, wirklich nur so viel zu pflücken wie du tatsächlich benötigst. Durch das Abreißen der jungen Triebe nimmt man den Bäumen ihre Triebkraft. Das sollte man beim Pflücken immer im Hinterkopf haben und wertschätzend – also nur für den Eigenbedarf ernten – mit den kostbaren jungen Trieben umgehen.
- Gesunde, kräftige Bäume: Bitte wähle zum Sammeln der Triebe nur gesunde, kräftige Bäume aus um sie nicht beim Wachsen zu beeinträchtigen. Deshalb pflücke auch keine Triebe von jungen uns sehr alten Bäumen.
- Hellgrünen, weiche Spitzen: Damit den Bäumen ausreichend Energie zum Wachsen bleibt, nur die hellen, weichen Spitzen am Ender der Zweige abzupfen.
- Pro Baum nur wenige Triebe: Immer nur ein paar wenige Triebe, 2-3 Wipferl pro Ast, pflücken. Und am besten nur die Triebe, die seitlich von den Zweigen rauswachsen. Die Triebspitzen nicht ernten.
Fichtenspitzenhonig selber machen, diese Zutaten benötigst du für den Maiwipferlhonig
Für die vegane Honigalternative zum Waldhonig benötigst du nur 4 Zutaten:
- junge Triebe von einer Fichte (oder einer Tanne, wenn es ein Tannenspitzenhonig werden soll)
- Kristallzucker: Ich verwende am liebsten normalen Feinkristallzucker. Der löst sich schnell auf.
- Zitronensaft: Der Zitronensaft verleiht dem Fichtenspitzenhonig eine gewisse zusätzliche Frische. Du kannst ihn aber auch weglassen.
- Wasser: Es ist wichtig, dass du darauf achtest, dass Wasser und Zucker mindestens im gleichen Verhältnis verwendet werden.
Tipps für die Herstellung von Maiwipferlhonig
- Triebe: Es ist wichtig, dass du die Triebe direkt nach dem Sammeln verarbeitest. Andernfalls verlieren sie den Geschmack.
- Menge der Triebe: Du kannst die Menge der Triebe an deinen Geschmack anpassen. Je mehr Triebe du verwendest, desto intensiver wird der Geschmack vom Fichtenspitzenhonig. Beachte aber, dass der Honig bei der Verwendung von zu vielen Trieben auch bitter schmecken kann.
- Zucker: Wichtig ist das Verhältnis 1:1 von Sud und Zucker. Du kannst aber auch mehr Zucker verwenden, dadurch wird der Wasseranteil reduziert und die Einkochzeit wird reduziert. Leider verliert der Maiwipferlhonig dadurch seine typischen Geschmack.
Das solltest du haben
Zutaten
- 350 g Maiwipferl junge Triebe von Fichte oder Tanne
- 1000 g Kristalllzucker
- 1 EL Zitronensaft
Zubereitung
Vorbereitung – am Tag des Pflückens – 1. Tag
- Die Maiwipferl waschen, Fremdkörper und Geziefer entfernen.
- Die hellgrünen Triebe in einen Topf geben. 1 Liter kaltes Wasser dazu gießen. Mit einem Speiseteller oder einem Brett beschweren und 12 Stunden an einem kühlen Ort ziehen lassen.
2. Tag
- Das Teller (oder Brett) entfernen und die Triebe mit einem Einweichwassser einmal aufkochen. Anschließend die Temperatur reduzieren und ca. 30 Minuten mit geschlossenem Deckel simmern lassen.
- Die Masse abkühlen lassen und für weitere 12-24 Stunden an einem kühlen Ort ziehen lassen.
3. Tag – Fertigstellung
- Den weißlichen Sud durch ein Haarsieb abseihen. Den Zitronensaft hinzugeben und die Flüssigkeit abmessen.
- Den Sud gemeinsam mit derselben Menge Zucker (1000ml Flüssigkeit = 1000g Kristallzucker) in einen Topf geben und einmal aufkochen lassen. Anschließend unter gelegentlichem Rühren ca. 2 – 3 Stunden zu einem Sirup einköcheln lassen.
- Gelierprobe durchführen.
- Den fertigen Fichtenspitzenhonig in vorbereitete, saubere Gläser füllen und sofort verschließen.
Alles Liebe,
Verena