Mai ist Maiwipferl-Zeit! Maiwipferl werden Fichtenspitzen und Tannenspitzen, also die jungen Triebe der Fichten und Tannen, genannt. Was Viele nicht wissen: Maiwipferl eignen sich hervorragend für süße und herzhafte Rezepte wie dem Maiwipferl-Gelee, dem Maiwipferl-Honig und dem Maiwipferl-Pesto. Mein Maiwipferl-Pesto ist einfach und schnell zubereitet und man benötigt nur wenige Zutaten dafür.
Das Fichtenspitzen-Pesto ist vielseitig einsetzbar: es passt zu Pasta, Gnocchi, Reis, Kartoffeln, Gemüse aber auch zu Baguette und Käse. Aber auch zu Wildgerichten passt das Maiwipferl-Pesto perfekt.

Wie schmecken Fichtenspitzen und Tannenspitzen?
Die weichen, hellgrünen Triebe riechen nach ätherischen Ölen der Nadelbäume. Sie schmecken süß-säuerlich und nach Wald und Nadelbaum. Der Geschmack erinnert an der Geruch vom Weihnachtsbaum. Die jungen Triebe haben eine angenehme Zitrusnote, dieses Aroma entfaltet sich beim Kochen noch mehr. Sie schmecken aber auch etwas harzig, würzig und nach Wald.
Wann ist die beste Zeit zum Sammeln von Fichten- und Tannenspitzen für den Maiwipferl-Pesto?
Ende April bis ca. Ende Mai, manchmal auch bis Anfang Juni – je nach Lage, erleben Fichten und Tannen einen Wachstumsschub, dabei sprießen die hellgrünen, weiche Wipferl – die Triebe – an den Enden der Äste heraus. In diesem Zeitraum werden diese auch gesammelt.
Welche Triebe eignen sich am besten für die Herstellung vom Maiwipferl-Pesto?
Für die Herstellung von Maiwipferl-Pesto eignen sich besonders gut die jungen Triebe von Tannen und Fichten. Man kann aber auch die Triebe von Tannen und Fichten mischen.
Wie kann ich Fichten- und Tannenwipferl unterscheiden?
Ganz einfach – „Fichte sticht, Tanne nicht.“ Fichtenspitzen (von den alten Trieben) sind spitz und stechen wenn man darauf greift. Tannennadeln sind dazu im Vergleich eher flach und an der Spitze eingekerbt, sie fühlen sich recht weich an. Bei den Tannenwipferl sind die Nadeln breit auseinander gefächert, während die Nadeln bei dem Fichtenwipferl eng beeinander liegen.
Wie lange ist das Maiwipferl-Pesto haltbar?
Im Kühlschrank gelagert ist das Maiwipferl-Pesto mit Parmesan bis zu 4 Wochen haltbar. Wenn du etwas Pesto aus dem Glas nimmst, achte darauf, dass du dafür einen sauberen Löffel benutzt und anschließend das Pesto wieder mit frischem Olivenöl bedeckst.
Wenn du das Maiwipferl-Pesto als Rohpesto, ohne Nüsse oder Kerne und Käse zubereitest ist es im Kühlschrank bis zu einem Jahr haltbar. Füge einfach bei der Verwendung beim Pesto nach Lust und Laune geröstete Kerne oder Nüsse sowie Parmesan dazu.
Kann das Fichtenspitzen-Pesto einfroren werden?
Um die Haltbarkeit vom Pesto zu verlängern, kannst du es auch einfrieren. Eingefroren ist das Fichtenwipferl-Pesto mit Nüssen oder Kernen und Parmesan bis zu einem Jahr haltbar.

Was muss beim Sammeln von jungen Trieben beachtet werden?
Beim Pflücken der Maiwipferl ist es wichtig, dass du darauf achtest, wirklich nur so viel zu pflücken wie du tatsächlich benötigst. Durch das Abreißen der jungen Triebe nimmt man den Bäumen ihre Triebkraft. Das sollte man beim Pflücken immer im Hinterkopf haben und wertschätzend – also nur für den Eigenbedarf ernten – mit den kostbaren jungen Trieben umgehen.
- Gesunde, kräftige Bäume: Bitte wähle zum Sammeln der Triebe nur gesunde, kräftige Bäume aus um sie nicht beim Wachsen zu beeinträchtigen. Deshalb pflücke auch keine Triebe von jungen uns sehr alten Bäumen.
- Hellgrünen, weiche Spitzen: Damit den Bäumen ausreichend Energie zum Wachsen bleibt, nur die hellen, weichen Spitzen am Ender der Zweige abzupfen.
- Pro Baum nur wenige Triebe: Immer nur ein paar wenige Triebe, 2-3 Wipferl pro Ast, pflücken. Und am besten nur die Triebe, die seitlich von den Zweigen rauswachsen. Die Triebspitzen nicht ernten.

Maiwipferl-Pesto selber machen – diese Zutaten benötigst du für das Pesto aus Fichtenspitzen
Für das Maiwipferl-Pesto benötigst du nur wenige Zutaten:
- junge Triebe von einer Fichte oder Tanne
- Zitronen: Der Zitronenabrieb und der Zitronensaft verleihen dem Fichtenspitzen-Pesto eine gewisse zusätzliche Frische.
- Nüsse oder Kerne: Ich verwende für das Maiwipferl-Pesto am liebsten Kürbiskerne. Denn durch diese wird das Pesto noch grüner. Du kannst aber auch Pinienkerne, Sonnenblumenkerne, Mandeln oder Walnüsse für die Zubereitung von deinem Maiwipferl-Pesto verwenden.
- Käse: Du kannst Parmesan aus Kuhmilch oder Pecorino aus Schafmilch verwenden. Wenn du das Maiwipferl-Pesto vegan herstellen magst, lass den Käse entweder weg oder ersetze ihn durch veganen Parmesan.
Zusätzlich brauchst du noch ein paar Zutaten aus deinem Vorratsschrank wie Knoblauch, Olivenöl und Meersalz.

Tipps für die Herstellung von Maiwipferl-Pesto
- Triebe: Es ist wichtig, dass du die Triebe direkt nach dem Sammeln verarbeitest. Andernfalls verlieren sie den Geschmack.
- Menge der Triebe: Du kannst die Menge der Triebe an deinen Geschmack anpassen. Je mehr Triebe du verwendest, desto intensiver wird der Geschmack vom Pesto. Beachte aber, dass das Fichtenwipferl-Pesto bei der Verwendung von zu vielen Trieben auch bitter schmecken kann.
- Olivenöl: Verwende ein hochwertiges, kalt gepresstes Olivenöl für das Maiwipferl-Pesto. Du kannst aber auch ein Raspsöl oder Walnussöl für die Herstellung vom Maiwipferl-Pesto verwenden.
- Rohpesto: Du kannst das Fichtenspitzen-Pesto auch als Rohpesto herstellen. Dafür lässt du einfach die Kürbiskerne und den Parmesan weg und verwendest ca. die Hälfte von der im Rezept angegeben Menge an Olivenöl. Der Vorteil vom Fichtenspitzen-Rohpesto ist, dass du es das ganze Jahr über verwenden kannst, das es wesentlich länger haltbar ist als ein Maiwipferl-Pesto mit Nüssen und Käse.




Alles Liebe,